Klimaschutzaktionstag

Weitere Materialien und Downloads sind auf der Seite von REM kommunal verfügbar. https://remkommunal.de/klimaschutz-aktionstag/

Nächster Klimaschutzaktionstag:

19.April 2024

„Insekten schützen – Biologische Vielfalt bewahren“

Die Insektenschutzakademie INSA veranstaltet am 01.03.2024 eine Fortbildung für pädagogische Fachkräfte aus Kindertagesstätten der Gemeinden Dötlingen, Lemwerder und Twistringen in den Räumen des Umweltzentrums.

Am 04. und 05.03.2024 findet die Fortbildung ebenfalls für die Gemeinde Ganderkesee statt.

***

2023 – Klima to go -Energiesparen kinderleicht (Ganderkesee/Dötlingen/Twistringen/Lemwerder)

Das Thema Energiesparen ist aktueller und wichtiger denn je. Wenn wir Energiesparen zur Gewohnheit werden lassen, können wir so jeden Tag kinderleicht das Klima schützen.

Im Jahre 2019 war der Klimaschutz-Aktionstag in den drei Gemeinden Ganderkesee, Dötlingen und Twistringen deutschlandweit der größte Klimaschutz-Aktionstag, an dem sich alle Kitas am selben Tag beteiligten. Insgesamt waren 1.830 Kinder und ihre BetreuerInnen involviert. 2020 war geplant, dass auch die Gemeinde Lemwerder zusätzlich mit teilnehmen wird.

Die Fortbildungen zur Vorbereitung waren abgeschlossen, nur die weltweite Corona-Pandemie machte die Durchführung des Aktionstages dann nicht mehr möglich.

Ein Tag ohne Strom – geht das?

Die Geschichte des Klimaschutz-Aktionstages beginnt im Jahre 2012 mit dem „Tag ohne Strom“ in den Kitas der Gemeinde Ganderkesee. Das Team des RUZ Hollen entwickelte gemeinsam mit dem Klimaschutzmanager Lars Gremlowski die Idee eines Szenario-basierten Lerntages. Begonnen wurde mit einer Fortbildung für das Betreuungspersonal in den Kindertagesstätten: die Mitarbeiter kamen einen Tag lang ins RUZ und sammelten Ideen für Aktionen und pädagogische Inhalte. Man war sich schnell einig, dass ein Tag ohne Strom den Kindern Alternativen aufzeigen und sie zum Nachdenken über ihr Verhalten und zum Thema Energiesparen veranlassen sollte. Ein ereignisreicher Tag, der begeistert aufgenommen wurde. Und: das regionale Echo war so groß, dass weitere Aktionstage veranstaltet werden sollten. Der Rest ist Geschichte: In diesem Jahr findet der Klimaschutz-Aktionstag bereits zum siebten Mal statt.

2020 – Plastikmüll (Ganderkesee/Dötlingen/Twistringen/Lemwerder)

Der Klimaschutz-Aktionstag 2020 ist auf Grund der Corona-Pandemie nicht durchgeführt worden.

Die Fortbildungen für die ErzieherInnen fanden vom 17. bis 19. Februar im Umweltzentrum statt. Es waren über 50 pädagogische Fachkräfte aus allen teilnehmenden Gemeinden im RUZ Hollen zu Gast. Es gab regen Austausch, ideenreiche Zusammenarbeit und wertvolle Informationen. Plastikmüll ist eine der großen Herausforderungen unserer Gesellschaft, der wir nicht nur im Angesicht des Klimawandels entschieden begegnen müssen.

2019 – Klimaschonende Ernährung
(Ganderkesee/Dötlingen/Twistringen)

„Das Thema klimaschonende Ernährung ist und bleibt ein Dauerbrenner“, sagt die Ernährungsexpertin des RUZ, Claudia Kay. „Auf Wunsch der ErzieherInnen der teilnehmenden Gemeinden haben wir diesen wichtigen Aspekt des Klimaschutzes im Jahre 2019 noch einmal neu aufgelegt.“ So drehte sich dann der Klimaschutz-Aktionstag 2019 vor allem um diese Orientierungspunkte:

1. Bevorzugung pflanzlicher Lebensmittel

Je mehr Gemüse auf den Teller kommt, desto besser für das Klima, für die Gesundheit und für die Figur. Ein Kilo Gemüse verursacht 20mal weniger Treibhausgase als ein Kilo Schweinesteak. Statt Schweinesteaks lieber Erbsen oder Bohnen als alternative Proteinquelle. Bei einer vegetarischen Ernährung können die Treibhausgas-Emissionen pro Person und Jahr um bis zu 30% gesenkt werden. Und wer auf Fleisch nicht verzichten möchte: Besser für das Klima ist es, wenn die Wahl auf „besseres“ Fleisch fällt. Dazu zählt Biofleisch, Fleisch von Neuland, aber auch „Weidefleisch“, d.h. Fleisch von Tieren, die fast ganzjährig auf der Weide standen.

2. Ökologisch erzeugte Lebensmittel

Im biologischen Anbau und der Produktion fallen weniger Treibhausgase an als in der konventionellen Landwirtschaft. Würde die Landwirtschaft komplett auf ökologische Anbau- und Wirtschaftsweise umgestellt, gingen die Treibhausgas-Emissionen aus diesem Wirtschaftszweig um 15% zurück.

3. Regionale und saisonale Erzeugnisse

Besonders umweltbelastend sind Transporte mit dem Flugzeug. Bei Überseeimporten entstehen pro kg Lebensmittel bis zu 170mal mehr Emissionen als bei einem Transport mit Seeschiffen. Aber Achtung, nur regional und saisonal zusammen ist gut! Beheizte Treibhäuser für Tomaten und Folientunnel zum Anbau verursachen ebensoviel Emissionen, Müll und vieles mehr.
Die Direktvermarkter innerhalb der Region (Ab-Hof Verkäufe, Abokisten, Bauernmärkte) tragen zur Existenzgrundlage unserer Bauern bei. Mehr Kontakt, mehr Vertrauen mehr Verantwortungsbewusstsein untereinander. Ausgreifte Lebensmittel schmecken in der Regel besser.

4. Bevorzugung gering verarbeiteter Lebensmittel

Diese haben häufig nicht nur eine hohe Energiedichte bei gleichzeitig wenigen Ballast- und sekundären Pflanzenstoffen. Sie werden zusätzlich durch Farbstoffe aufgepeppt, durch Konservierungsstoffe haltbar und durch Aromen schmackhaft gemacht. Wer öfter zu gering verarbeitetem, frischem Essen greift, schont Umwelt und Geldbeutel und tut sich selbst was Gutes.

Stark verarbeitet heißt mehr Energieverbrauch

Und was mehr Energie verbraucht, verursacht auch mehr Treibhausgase. Tiefgekühlte Pommes schlagen mit bis zu 29-mal mehr CO2-Äquivalenten als frische Kartoffeln zu Buche. Wer gering verarbeitete Lebensmittel kauft, spart zusätzlich in seiner persönlichen Bilanz: Er verbraucht weniger Transportkilometer, weniger Verpackungsmaterial und weniger Wasser.

5. Fair gehandelte Lebensmittel

Der Erlös von fair gehandelten Lebensmittel wird in Entwicklungsprojekte in den Herkunftsländern investiert.

6. Ressourcenschonendes Haushalten

Ein Drittel der weltweit produzierten LM wird nicht gegessen. Besonders Familien mit Kindern werfen viele Lebensmittel weg: 109 kg wirft ein Durchschnittshaushalt pro Jahr in die Tonne.

2018 – Mobilität

12 Tonnen CO2 stoßen die Deutschen pro Jahr und pro Kopf aus, 20% davon fallen auf den Verkehrssektor.
„Fast jede dritte aller Fahrten ist kürzer als fünf Kilometer“, sagt der Klimaschutzmanager der Gemeinde Ganderkesee, Lars Gremlowski. Doch gerade im ländlichen Raum ist der Öffentliche Nahverkehr oft keine Alternative zum Auto: oft fahren die Busse nur zu Stoßzeiten, außerhalb davon gar nicht oder selten.

Viele Eltern bringen ihren Nachwuchs aus Zeitmangel oder praktischen Gründen mit dem Auto in die Kita. Eine Möglichkeit, überflüssige Autofahrten zu vermeiden, ist die Gründung von Fahrgemeinschaften.

Und das klimafreundliche Verkehrsmittel, das auch noch fit macht, ist natürlich das Fahrrad. So fand am Klimaschutz-Aktionstag 2018 in einigen Kindertagesstätten  ein Verkehrstraining statt, das die Kinder auf die Herausforderungen des Straßenverkehrs vorbereitet.

2017 – Tag ohne Strom (Ganderkesee / Dötlingen)

Das Thema des ersten Klimaschutz-Aktionstages wurde 2017 auf Wunsch der beteiligten ErzieherInnen nochmals aufgegriffen und ideenreich umgesetzt. Die zentralen Fragen waren: Wie funktioniert Energieversorgung? Wie kann ich Energie sparen? Durch die ständige Verfügbarkeit von Energie schwindet das Bewusstsein, dass Energie aufwändig erzeugt, transportiert und gespeichert werden muss. Man weiß erst, was man hat, wenn es nicht mehr da ist – ein Tag ohne Strom kann die große Bedeutung, die Energie in unserem Alltag hat, schnell aufzeigen. Und ist die Wertschätzung erst wieder ins Bewusstsein gerückt, ist das Sparen von Energie der nächste Schritt.

Planung des Tag ohne Strom bei der Fortbildung im Vorfeld des Klimaschutz-Aktionstages

2016 – Konsum

Der dritte Klimaschutz-Aktionstag am 15. April 2016 stand dann im Zeichen des Konsums: Wir konsumieren vieles unbewusst, kaufen neu und werfen zu viel weg – die Folge sind hohe CO2-Bilanzen und riesige Müllberge. Brauche ich ein neues Spielzeug oder kann ich vielleicht mit einer Freundin tauschen? Muss ich ein neues Fahrrad haben oder reicht auch ein gebrauchtes? Deshalb ging es 2016 um nachhaltigen Konsum.

Unsere Gesellschaft ist daran gewöhnt, im Überfluss zu leben. Die Regale im Supermarkt sind immer voll, Kraftstoff steht rund um die Uhr zur Verfügung. Geht der Fernseher kaputt, ist die Reparatur häufig teurer als eine Neuanschaffung. Der Müll wird regelmäßig und zuverlässig abgeholt – aus den Augen aus dem Sinn. Bei so viel Bequemlichkeit vergisst man schnell, dass Ressourcen nicht unendlich sind. Die Umstellung unseres Konsumverhaltens ist deshalb dringend notwendig.

Der Klimaschutz-Aktionstag 2016 beschäftigte sich deshalb mit kreativen Ideen rund um ein nachhaltiges Konsumverhalten. Die aussortierte Kleidung kann man mit Freunden tauschen, aus einem alten Herrenhemd kann man Taschentücher nähen. Schönes selbst machen, Altes wieder aufpolieren, Kaputtes reparieren, das macht Freude und ist gut fürs Klima.

2015 – klimaschonende Ernährung

Vegetarische Burger mit selbstgemachten Brötchen

2015 war es dann so weit. Auch die Gemeinde Dötlingen nahm mit vier Kindertagesstätten teil. Es ging um klimaschonende Ernährung, und wie bei ersten Mal wurde auch dieser Klimaschutz-Aktionstag im März gemeinsam mit dem pädagogischen Personal geplant und vorbereitet. Gleichzeitig konnten sich  die Mitarbeiter der Kitas über die neuesten Erkenntnisse fortbilden: der Schwerpunkt lag auf einer klimaverträglichen, gesunden Ernährung, die u.a. mit einer Vermeidung von Lebensmittelabfällen und der Betonung auf einer regional-saisonalen Ernährung einhergeht.

„Je mehr Verarbeitungsschritte ein Lebensmittel bis zum Verkauf durchläuft, desto mehr Energie benötigt es“, so Claudia Kay, Ökotrophologin im RUZ. „Tiefkühl-Pommes Frites etwa verursachen den 30-fachen Treibhausgas-Ausstoß gegenüber Kartoffeln, die aus der Region stammen und händisch in der Küche verarbeitet werden.“ Möglichst gering verarbeitete Produkte sind deshalb in der klimaschonenden Ernährung vorzuziehen.

Einen Monat später wurde dann in den Kindertagesstätten gepflanzt, geknetet, gerührt und gebastelt. Die Leiterin der Kindertagesstätte „Schatzinsel“ in Hoykenkamp berichtete der Nordwest-Zeitung, dass auch die Eltern interessiert und begeistert hinter dem Aktionstag stünden. Und der Klimaschutzmanager Lars Gremlowski wünschte sich, den Klimaschutz-Aktionstag von nun an jährlich stattfinden zu lassen.